MH17-Abschuss: BND sicher: Es waren Putins Schergen!

Es geschah am 17. Juli 2014 etwa 10 000 Meter über einer gottverlassenen Region in der Ost-Ukraine: Eine Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 wurde auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur abgeschossen. 298 Menschen an Bord starben.

Noch immer fragt sich die Welt: Wer ist für dieses abscheuliche Verbrechen verantwortlich?

Jetzt ist sich der Bundesnachrichtendienst (BND) sicher: Es waren die pro-russischen Rebellen – es waren die Schergen von Kreml-Chef Putin!

Der BND-Bericht

Laut „Spiegel” hat BND-Präsident Gerhard Schindler am 8. Oktober vor den Mitgliedern des Parlamentarischen Kontrollgremiums umfangreiche Belege präsentiert, darunter eine Auswertung von Satellitenaufnahmen und verschiedenen Fotos.

Demnach erbeuteten pro-russische Separatisten ein russisches Buk-Luftabwehrsystem von einem ukrainischen Stützpunkt und feuerten damit eine Rakete ab, die direkt neben Flug MH17 explodierte.

Schon unmittelbar nach der Tragödie gab es Mutmaßungen über einen Abschuss durch pro-russische Milizen. Seitdem beschuldigen sich die russische und die ukrainische Regierung gegenseitig, für den Absturz verantwortlich zu sein.

Der BND legt sich jetzt fest: Russische Darstellungen, wonach die Rakete von ukrainischen Soldaten abgefeuert wurde und ein ukrainischer Jagdbomber in der Nähe der Passagiermaschine geflogen sei, seien falsch. „Es waren pro-russische Separatisten”, zitierte der „Spiegel” aus dem Vortrag des BND-Chefs.

Neue Untersuchungen an der Absturzstelle

Eine niederländische Untersuchungskommission kam im September in einem Zwischenbericht zu dem Schluss, dass die Boeing von zahlreichen „Objekten” durchsiebt wurde, bevor sie auseinanderbrach. Wer dafür verantwortlich sein könnte, analysierten die Niederländer nicht.

Am vergangenen Montag waren erstmals seit dem Abbruch der Ermittlungen wegen heftiger Gefechte Anfang August wieder niederländische Experten an der Absturzstelle.

Da das Absturzgebiet in einer zwischen der ukrainischen Armee und pro-russischen Aufständischen umkämpften Zone liegt, schleppte sich die Bergung der Wrackteile und der sterblichen Überreste der Opfer über Wochen hin.

Bei 193 der 298 Absturzopfer handelte es sich um Niederländer, weshalb Den Haag die Ermittlungen leitet. Bislang wurden 272 Leichen identifiziert.

Bei dem Absturz kamen auch vier Deutsche ums Leben. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat Ermittlungen gegen unbekannt eingeleitet, da es sich bei dem Absturz um ein Kriegsverbrechen handeln könnte.

Waren die Passagiere doch nicht sofort tot?

Der Fund einer Sauerstoffmaske an der Leiche eines Passagiers von Flug MH17 hat unterdessen neue Fragen zum Absturz der Passagiermaschine über der Ostukraine aufgeworfen.

Der Australier trug die Maske zwar nicht über Mund und Nase, sie hing aber an seinem Hals.

Das teilte ein Sprecher der nationalen niederländischen Staatsanwaltschaft mit. „Wie die Maske um den Hals des Opfers gelangte”, sei unklar.

Der Fund eröffnet die Möglichkeit, dass die Passagiere an Bord doch über ihrer Schicksal Bescheid wussten, bevor das Flugzeug auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der krisengeschüttelten Ostukraine vermutlich abgeschossen wurde.

Allerdings seien keine anderen Leichen mit Sauerstoffmasken geborgen worden, sagte De Bruin.

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