Truppen-Ausstatter vor der Pleite: Bundeswehr bald ohne Uniformen?

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Der Bundeswehr drohen Unterhosen, Uniformen und ABC-Masken auszugehen. Ihre Bekleidungsgesellschaft LHBw steht kurz vor der Pleite.

In einem Papier des Verteidigungsministeriums heißt es, die Firma habe durch ausländische Tochtergesellschaften 2014 mindestens 12,8 Millionen Euro Verlust gemacht. Sie sei so klamm, dass sie keine Ware mehr bestellen könne.

Die Versorgung der Truppe mit Bekleidung sei „akut gefährdet“. Gebe es keine Stützungsmaßnahmen, „ist die Insolvenz unausweichlich“.

Am 27. Januar bat die LHBw den Bund (mit 25,1 Prozent nur Minderheitsgesellschafter) um 104 Millionen Euro. Das Ministerium lehnte ab, setzte eine Taskforce ein. Ihr Plan: Die Bundeswehr kauft das gesunde Kerngeschäft „Einkleidung der Truppe“ auf. Darüber wird seit Wochen mit den privaten Mitgesellschaftern verhandelt.

Um eine kurzfristige Insolvenz zu verhindern, sollen die Warenlager für circa drei Millionen Euro gekauft werden. Außerdem soll der LHBw ein zweckgebundenes Darlehen von etwa 22,5 Millionen Euro gewährt werden, damit sie Lieferanten bezahlen kann.

Laut Ministeriumssprecher stehen zwei Ziele oben: „Dass die Truppe mit Kleidung versorgt bleibt und die Mitarbeiterschaft eine Perspektive behält.“ (ah)

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