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Rubel-Krise in Russland : „Herrschaft der Plünderer“: Wie Putin die Oligarchen auf Kosten der Armen rettet
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Wladimir Putin
dpa/Alexey Druginyn / Ria Novosti /Kremlin Pool Wladimir Putin hatte seine Rede zur Lage der Nation gehalten.
  • FOCUS-Magazin-Redakteur

Immer mehr Russen leiden unter der „Herrschaft der Plünderer“: Die Zentralbank stützt die maroden Konzerne der Oligarchen mit Milliarden. Gleichzeitig werden wichtige Lebensmittel knapp oder unerschwinglich.

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Lange Zeit ging Wladimir Putins Plan auf: Er förderte die reichen Öl- und Gas-Oligarchen, erlaubte ihren Konzernen Milliardenprofite, steigerte so auch den Wohlstand der übrigen 140 Millionen Russen und wurde von ihnen stets mit gigantischen Mehrheiten zum russischen Präsidenten gewählt.

Doch diese goldenen Zeiten sind jetzt vorbei. Seit der Ukraine-Krise wird die ökonomische Lage Russlands immer dramatischer: Der Rubel verliert 50 Prozent seines Wertes, die russischen Devisenreserven schmelzen und die Leitzinsen schießen auf 17 Prozent. „Russland steht kurz vor einem wirtschaftlichen Kollaps“, warnt Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Dubioser Deal zugunsten der Öl-Giganten

Darunter leiden aber nicht alle Russen gleichermaßen. Putin weiß sehr genau, wem er hilft – und wem nicht. Er schützt die Milliardenkonzerne der Oligarchen, lindert aber nicht die Not der russischen Bevölkerung.

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Video: Billionen-Dollar-Zeitbombe bedroht die Weltwirtschaft

Bestes Beispiel ist diese Woche der dubiose Deal der russischen Zentralbank zugunsten des Öl-Giganten Rosneft: Weil sich der schlingernde Konzern im Westen kein Geld mehr leihen konnte, mussten russische Staatsbanken diese Woche riskante Rosneft-Papiere im Wert von elf Milliarden Dollar kaufen - trotz aberwitzig niedriger Zinsen, dafür aber abgesichert durch die alles andere als unabhängige russische Zentralbank.

„Eine besonders korrupte Version des Staatskapitalismus“

„Unter Putins Führung hat sich die russische Wirtschaft zu einer ganz besonders korrupten Version des Staatskapitalismus entwickelt“, höhnt die „Financial Times“.

Video: Droht Russland die nächste Staatspleite?

Das Ergebnis dieser Hauruck-Aktion: Putin rettet den ihm gewogenen Rosneft-Milliardär Igor Setschin, die Zentralbank muss Geld drucken, der Verfall des Rubels beschleunigt sich weiter, die Ersparnisse der Bevölkerung werden entwertet und die Lebenshaltungskosten schießen nach oben.

Obst, Fleisch und Milch werden knapp

Schon seit Beginn des russischen Einfuhrstopps sind Obst, Fleisch sowie Milch knapp. Jetzt werden auch noch Grundnahrungsmittel wie Buchweizen unerschwinglich: Bei einem Kilopreis von 90 Rubel (ca. 1,35 Dollar) können es sich viele russische Mütter nicht mehr leisten, ihren Kindern Buchweizenpfannkuchen zu backen.

„Den Rest seines Lebens im Knast“

Das alles scheint Putin – noch – nicht zu stören. Experten erwarten sogar vielmehr, dass der russische Staat noch so manchen Oligarchen finanziell über Wasser halten wird.

Bissiger Kommentar des „Wall Street Journal“ über die russische „Kleptokratie“, die „Herrschaft der Plünderer“: „Es ist Putins oberstes Ziel, seine Macht zu behaupten und zu verhindern, dass die Opposition die Regierungsgeschäfte übernimmt. Denn dann würde er – im besten Fall – den Rest seines Lebens im Knast verbringen.“

Video: Rubel-Einbruch hält russische Touristen vom Skiurlaub ab

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