Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat Russland vor Alleingängen in Syrien gewarnt. "Ich hoffe nicht, dass Russland auf eine Fortsetzung des Bürgerkriegs in Syrien setzt", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Es darf jetzt nicht eine Lage entstehen, die ein gemeinsames Handeln der internationalen Staatengemeinschaft unmöglich macht", sagte er. "Es darf nicht mehr sein, dass jeder auf eigene Faust in Syrien herumfuhrwerkt." Nur gemeinsames Handeln könne jetzt noch eine Wende in Syrien bringen.

Auch die USA forderten Russland erneut auf, sich nicht weiter in Syrien einzumischen. US-Präsident Barack Obama warnte davor, Syriens Machthaber Baschar al-Assad intensiver zu unterstützen. Die Strategie, noch stärker auf Assad zu setzen, sei ein Fehler, sagte Obama. Eine politische Lösung rücke so in weite Ferne.

Die russische Regierung erklärte, ihre verstärkte Militäraktivität in Syrien sei Teil der internationalen Bemühungen im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat". Außenminister Sergej Lawrow rief dazu auf, sich der russischen Strategie anzuschließen. Die Unterstützung der syrischen Armee sei die wirksamste Kraft, um die Terroristen zu bekämpfen. Luftangriffe alleine würden den IS nicht besiegen.

In drei Wochen will der russische Präsident Putin vor der UN-Vollversammlung eine neue Anti-Terror-Allianz gegen den IS vorschlagen. Putin versucht, die USA, Jordanien, Ägypten, die Türkei und Saudi-Arabien für seine Idee zu gewinnen.